Land, Kultur und Menschen

Der Buddhismus

Der Buddhismus ist vor ca. 2500 Jahren in Indien entstanden. Shakyamuni, der Weise aus dem Shakya-Geschlecht, dessen eigentlicher Name Siddhartha Gautama war, verließ seine Familie und gab alles auf, um sich auf die Suche nach Wahrheit zu machen. Er übte mit verschiedenen Samanas, indischen Asketen, und betrieb selbst sechs Jahre lang härteste Askese und extremes Fasten. Aber erst, als er es verstanden hatte wie man richtig meditiert um Befreiung zu erlangen, realisierte er im Alter von 35 Jahren unter dem Bodhibaum in Bodhgaya am Fluß Neranjana Nirvana; das machte ihn zum Erwachten oder Erleuchteten. Das Sanskritwort Buddha heißt ‘der Erwachte’. Damit war er der vierte Buddha unseres gegenwärtigen kalpa oder Zeitalters geworden. Meditation im Buddhismus heißt zu lernen mühelos in dem verweilen, was da ist. Was der Buddha 45 Jahre lang auf seiner Wanderschaft durch Nordostindien, dem altindischen Magadha und angrenzenden Gebieten, lehrte, heißt der Dharma. Dieses Sanskritwort kann viele Bedeutungen haben. Im buddhistischen Sinne bedeutet es ‘wie die Dinge sind’.

In Nepal hat sich hauptsächlich der Mahayana- und der Vajrayana-Buddhismus verbreitet. In diesen buddhistischen Schulen gibt es einen Reichtum an bildlichen Darstellungen und Skulpturen von männlichen und weiblichen Buddhas und Bodhisattvas. Diese Repräsentationen sind für Buddhisten keine Götter. Sie dienen hauptsächlich als Hilfsmittel zur Meditationsübung, sind aber auch Kunst. Es gilt als sehr verdienstvoll und heilsam, solche Bildnisse selbst herzustellen oder sie zu besitzen. Die Kunst des Metallgießens zur Statuenherstellung nach dem Wachsausflussverfahren (cire perdue) ist in Nepal zu seiner Blüte gelangt. Mit die schönsten Statuen kommen nach wie vor aus Nepal. Das Wissen um die Herstellung und die Kunstgriffe der einzelnen Schritte im Herstellungsprozess wird seit Jahrhunderten in nepalesischen Familien aus der Ethnie der Newar tradiert.